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Gründung der Spar- und Darlehenskasse

Gründung der Spar- und Darlehenskasse

Datum Chronikeintrag: 1. Januar 1889

Als im Jahre 1889 in einer schweren wirtschaftlichen Zeit 31 beherzte Männer aus allen Berufen den Entschluss fassten, eine der ersten Spar- und Darlehnskassen im Kreise Warburg zu gründen, folgten sie dem Rufe Friedrich-Wilhelm Raiffeisens, um den Sparsinn zu fördern und den wirtschaftlich Schwachen zu helfen.

Von den damaligen Gründern gehörten dem ersten Vorstand an: die Landwirte Josef Hagemann Nr. 75, Anton Rust Nr. 65, Josef Dierkes Nr. 42, Hermann Blömeke Nr. 6 und August Dierkes Nr. 24. Der erste Vorsitzende des Aufsichtsrates war der Pfarrer Xaver Schrader. Weiter wurden in den Aufsichtsrat gewählt: Bäcker Heinrich Hagemann Nr. 49 sowie die Landwirte Anton Michels Nr. 2, Johannes Kröger Nr. 27, Hermann Derenthal Nr. 21 und Josef Rempe Nr. 71. Der erste Rendant war der Hauptlehrer Johannes Vössing. Ihm folgte 1927 der Hauptlehrer August Ashauer. Im Jahre 1933 erhielt die Kasse ihren ersten hauptamtlichen Rendanten, und zwar Wilhelm Hartmann. Nach dessen Tode folgte im Jahre 1945 Heinrich Jochheim. Seit 1956 liegt die Leitung der Bank in den Händen des geschäftsführenden Vorstandsmitgliedes Wilhelm Diekmann.

In den ersten Jahren ihrers Bestehens war der Kasse auch ein Warenverkehr angeschlossen. Ein schwungsvoller Handel mit Getreide und Kunstdünger entwickelte sich. Besonders zum Ersten Weltkrieg war in der Kassengeschichte eine steile Aufwärtsentwicklung zu beobachten. Betrugen doch schon damals die Spareinlagen 564.000 Goldmark. Für eine kleine Dorfkasse eine verhältnismäßig große Summe. Dagegen betrugen die Spareinlagen im Jahre 1939 nur 462.000 Mark.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Währungsreform hieß es wiederum: Von vorn anfangen. Die Eröffnungsbilanz des Jahres 1948 wies 104.000 DM an Einlagen aus.

Mit der Industrieansiedlung in Natzungen wuchs auch die Bilanzsumme der Bank besonders stark. So betrugen die Einlagen im Jahre 1960 bereits über 1 Mio. DM und die Bilanzsumme rund 1,5 Mio. DM.

Beim Zusammenschluss mit den Spar- und Darlehnskassen Borgholz, Bühne, Körbecke-Rösebeck und Borgentreich im Jahre 1970 hatte Natzungen ein Bilanzvolumen von rd. 7 Mio. DM. und einen Umsatz von 74 Mio. DM. Die Gesamtbilanz betrug damals immerhin schon über 28 Mio. DM. Das äußere Bild der Bank änderte sich in den letzten Jahrzehnten ebenfalls.

Kurze Zeit nach der Neubesetzung der Kasse im Jahre 1956 wurde bereits ein eigenes Bankgebäude am westlichen Ortsrand von Natzungen, Tiefenweg Nr. 93 (damals Elektrogeschäft Hartung), gekauft, umgebaut und bezogen. Dieses Domizil sollte jedoch nur für gut 10 Jahre ausreichend sein. Im Jahre 1966 wurde in günstiger Lage inmitten des Dorfes die Althofstelle des Landwirts Josef Mikus erworben und auf dem Grundstück ein neues, modernes Bankgebäude errichtet.

Die Bank hat sich in all den Jahren als eine Genossenschaft verstanden, die für ihre Mitglieder da ist, und sowohl in der Vermögensberatung als auch im Kreditgeschäft ihre Dienste allen Kunden und Mitgliedern angeboten hat. Das alteingesessene und von der Bevölkerung getragene Bankinstitut hat mit vielen Millionen Mark an Krediten vor allem den Aufbau der heimischen Industriebetriebe und den Wohnungsbau gefördert. Es bietet seinen Mitgliedern und Kunden alle bewährten Möglichkeiten des Sparens und der Vermögensbildung.

Es darf somit festgestellt werden, dass die Spar- und Darlehnskasse die Entwicklung von Natzungen in den letzten Jahrzehnten wesentlich beeinflusst hat. In den 2010er Jahren wurde die Bank geschlossen. Damit ging ein Stück Natzunger Geschichte zu Ende.

 

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