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Einweihung der Volksschule

Einweihung der Volksschule

Datum Chronikeintrag: 11. Januar 1928

Die Geschichte der Schule in Natzungen geht über mehrere hundert Jahre zurück. Schon 1672 ist ein Johannes Brandis als Lehrer verzeichnet. Somit hat es bereits kurz nach Ende des Dreißigjährigen Krieges offiziellen Schulunterricht in Natzungen gegeben. Da der Schulbesuch freiwillig war, mangelte es wohl auch an dem notwendigen Ernst, am Unterricht regelmäßig teilzunehmen. Pfarrer Deppen beklagte im Jahre 1673, dass die Kinder nur unregelmäßig oder gar nicht zur Schule geschickt würden, dadurch habe der Schulmeister kein Einkommen. Erst Ende des 18. Jahrhunderts/Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Schulzwang eingeführt.

Das im Jahre 1742 erbaute Schulhaus enthielt in der westlichen Hälfte die Wohnräume für den Lehrer und das sehr kleine Schulzimmer, in der östlichen Hälfte die Stallungen für das Vieh. Das kleine Schulzimmer reichte zur Aufnahme und Beschulung der nunmehr größeren Zahl von Schülern nicht mehr aus. Aus diesem Grund wurde im Jahre 1824 auf der Südseite des Gebäudes ein Anbau errichtet. Da in dem kleinen Nachbarort Drankhausen keine eigene Schule eingerichtet werden konnte, besuchten seit 1833 die Drankhauser Kinder die Schule in Natzungen. Als eine neue Lehrkraft angestellt werden musste, empfahl es sich nach 60 Jahren nicht ein weiteres Schulzimmer zu bauen, sondern das alte Schulhaus durch ein gänzlich neues zu ersetzen, das zugleich Wohnung und Schlafzimmer für Lehrer und Lehrerinnen enthielt. Dieser längst schon gehegte Plan kam im Jahre 1884 zur Ausführung. Am 15. März 1884 wurde das alte Haus abgebrochen. Ab diesem Datum musste der Unterricht im Saale des Gastwirt Beller erfolgen. Am 21. Oktober 1884 wurde das neue Schulgebäude dann offiziell eingeweiht.

Der immer mehr zunehmende Verkehr durch Pferde, Fuhrwerke und Kraftfahrzeuge, durch den der Unterricht der Schule stark beeinträchtigt wurde, soll im Frühjahr 1926 Anlass für den Schulverband Natzungen/Drankhausen gewesen sein, den Neubau einer 3-klassigen Schule mit Wohnungen für drei Lehrpersonen zu beschließen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 22. September 1926. Nachdem im Jahre 1927 die weiteren Arbeiten durchgeführt wurden, fand die feierliche Einweihung am 11. Januar 1928 statt. Das Kreuz wurde aus der alten Schule geholt und unter feierlichem Glockengeläut zu der neuen getragen. Daran anschließend erteilte Fahrrad Stampfer der neuen Schule den kirchlichen Segen.

Im Garten hinter der Schule errichtete die Gemeinden Natzungen eine Turnhalle, die für die verbleibende Grundschule unabdingbar war. Diese wurde 1971 fertig gestellt. Des Weiteren beschloss die Gemeinde Natzungen den Bau einer Schwimmhalle, die in Eigenleistung der Bürger erstellt werden sollte. Das Bad konnte bereits am 1. April 1973 eröffnet werden. Damit hatte die Schule eine Ausstattung erhalten die zu ihrem Bestand beitragen sollte.

Aufgrund der sinkenden Schülerzahl hatte die Grundschule dennoch keinen Bestand. Nach längeren Verhandlungen auf politischer Ebene wurden zum Schuljahresbeginn 1973/1974 die Grundschulen Borgholz und Natzungen zur Grundschule Borgholz/ Natzungen zusammengelegt.  Mit Bildung der neuen Grundschule Borgholz/Natzungen endet die Geschichte über eine eigenständige Volksschule in Natzungen.

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